Kate Crawford

Kate Crawford (geb. 1974, Sydney, Australien) ist führende Wissenschaftlerin im Bereich der Künstlichen Intelligenz und ihrer Auswirkungen. Ihre Forschung konzentriert sich auf das Verständnis groß angelegter Datensysteme, maschinellen Lernens und Künstlicher Intelligenz im weiteren Kontext von Geschichte, Politik, Arbeit und Umwelt. Sie ist Professorin an der University of Southern California in Los Angeles, Senior Principal Researcher bei Microsoft Research in New York und die erste Gastprofessorin für KI und Gerechtigkeit an der École Normale Supérieure in Paris. Crawford hat weltweit mehrere Forschungszentren gegründet und leitet das interdisziplinäre Labor Knowing Machines. Ihr Buch Atlas of AI wurde in zwölf Sprachen übersetzt, mit drei internationalen Preisen ausgezeichnet und von der Financial Times sowie New Scientist als eines der besten Bücher des Jahres benannt. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist Crawford auch als Künstlerin tätig; ihre Werke befinden sich in den ständigen Sammlungen des Museum of Modern Art, New York; des Victoria and Albert Museum, London sowie des Design Museum in London. Ihr neuestes Werk, Calculating Empires: A Genealogy of Power and Technology Since 1500, wird auf der Biennale von Venedig 2025 zu sehen sein. Crawford lebt und arbeitet in New York.
Das mit dem S+T+ARTS-Preis ausgezeichnete Werk Calculating Empires (2024) von Kate Crawford & Vladan Joler ist Teil der Ausstellung Model Collapse in der Kunsthalle Wien Karlsplatz.
Calculating Empires vereint Forschung, Design, Wissenschaft und Kunst und umfasst Tausende von Zeichnungen und Texten, die über Jahrhunderte hinweg Konflikte, Eingrenzungen und Kolonisierungen thematisieren. Das 24 Meter lange Diagramm veranschaulicht die Verflechtung von Macht und Technologie seit dem Jahr 1500. Dieses großformatige Werk beleuchtet, wie sich technische und soziale Strukturen in den vergangenen fünf Jahrhunderten entwickelt haben – unter dem Fokus von vier zentralen Themen: Kommunikation, Berechnung, Klassifikation und Kontrolle. Es bietet einen tiefgehenden Blick auf unsere technologische Gegenwart im Kontext der Geschichte.
