Vladan Joler

Vladan Joler (geb. 1977, Novi Sad, Serbien) ist Professor an der Universität Novi Sad sowie Wissenschaftler und Künstler. Seine interdisziplinäre Arbeit verbindet kritisches Design, Gegenkartografie, investigativen Journalismus, Schreiben, Datenvisualisierung und weitere Disziplinen miteinander. Seine Projekte untersuchen und visualisieren unterschiedliche technische und gesellschaftliche Aspekte algorithmischer Transparenz, der Ausbeutung digitaler Arbeit, unsichtbarer Infrastrukturen und anderer zeitgenössischer Phänomene im Spannungsfeld von Technologie und Gesellschaft. Mit einem künstlerischen Hintergrund im Bereich Medienaktivismus und Game Hacking hat Joler zahlreiche Veranstaltungen und Netzwerktreffen für Internetaktivistinnen, Künstlerinnen und Forscher*innen kuratiert und organisiert – darunter auch die SHARE-Events in Belgrad und Beirut. Seine Arbeiten sind Teil der permanenten Sammlungen des Museum of Modern Art, New York; des Victoria and Albert Museum, London sowie des Design Museum, London und der Dauerausstellung des Ars Electronica Center, Linz. Er war in über hundert internationalen Ausstellungen vertreten, unter anderem im ZKM, Karlsruhe; der XXII. Triennale di Milano; im Haus der Kulturen der Welt, Berlin; auf der Vienna Biennale; der Transmediale, Berlin; der Biennale WRO, Wroclaw; im Design Society Shenzhen; im Hyundai Motorstudio, Beijing; bei La Gaîté Lyrique, Paris; im Europarat in Straßburg sowie im Europäischen Parlament in Brüssel. Im Jahr 2024 wurde er gemeinsam mit Kate Crawford für das Projekt Calculating Empires (2024) mit dem S+T+ARTS Grand Prize 2024 der Europäischen Kommission ausgezeichnet – eine Ehrung für künstlerisch initiierte Innovationen in Technologie, Industrie und Gesellschaft. Joler lebt und arbeitet in Novi Sad.


Das mit dem S+T+ARTS-Preis ausgezeichnete Werk Calculating Empires (2024) von Kate Crawford & Vladan Joler ist Teil der Ausstellung Model Collapse in der Kunsthalle Wien Karlsplatz.

Calculating Empires vereint Forschung, Design, Wissenschaft und Kunst und umfasst Tausende von Zeichnungen und Texten, die über Jahrhunderte hinweg Konflikte, Eingrenzungen und Kolonisierungen thematisieren. Das 24 Meter lange Diagramm veranschaulicht die Verflechtung von Macht und Technologie seit dem Jahr 1500. Dieses großformatige Werk beleuchtet, wie sich technische und soziale Strukturen in den vergangenen fünf Jahrhunderten entwickelt haben – unter dem Fokus von vier zentralen Themen: Kommunikation, Berechnung, Klassifikation und Kontrolle. Es bietet einen tiefgehenden Blick auf unsere technologische Gegenwart im Kontext der Geschichte.

Installation view Model Collapse: Troika, Ultrared, Evergreen, Ocean Blue, 2024, Courtesy the artists; Arvida Byström, Alba Skin, Lola Skin, Lily Skin, 2025, Courtesy the artist; Kate Crawford & Vladan Joler, Calculating Empires: A Genealogy of Technology and Power Since 1500, 2023, Courtesy the artists; Vienna Digital Cultures / Kunsthalle Wien 2025, photo: Iris Ranzinger

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